David Wolffsohn 1856 – 1914,
1888 siedelte der in Litauen geborene Holzhändler mit seiner Frau nach Köln über. Das Unternehmen florierte durch den Eisenbahnbau und Wolffsohn wurde zu einem wohlhabenden Mitbürger und Stadtverordneten, lebte bis zu seinem Tod 1914 in der Stadt.
Von re. Janette Herzl, Fanny Wolffsohn, David Wolffsohn, Max Nordau, Theodore Herzl, Max Bodenheimer
Mit seinem Kölner Freund Dr. jur. Max Bodenheimer zählt er zu einem der ersten deutschen Zionisten. Nach dem Tod Theodor Herzls (1860-1904) amtierte er von 1905/1907 bis 1911 als dessen Nachfolger als Präsident der Zionistischen Weltorganisation. Unter seiner Leitung wurden wichtige zionistische Einrichtungen nach Köln verlegt, das somit für wenige Jahre als eine „Hauptstadt des Zionismus“ gelten konnte.
1898/1899 war Wolffsohn führend an der Gründung des „Jewish Colonial Trust“ in London beteiligt, in dessen Leitung er sich zeitlebens engagierte. 1898 gehörte Wolffsohn, ebenso wie Bodenheimer, zu der zionistischen Delegation, die mit Herzl nach Palästina reiste, um in Jerusalem den auf seiner Nahostreise befindlichen Kaiser Wilhelm II. zu treffen. Für die zionistische Bewegung betrieb er in den nächsten Jahren eine unermüdliche „Reisediplomatie“, die ihn durch Europa und den Nahen Osten sowie bis nach Südafrika führte.
Auch die Symbolik der Bewegung hat Wolffsohn mitgeprägt: Auf seine Anregung im Vorfeld des ersten Zionistenkongresses 1897 geht die Gestaltung der zionistischen Fahne (seit 1948 Flagge des Staates Israel) zurück.
Auf der Rückreise von einem Kuraufenthalt in der Schweiz verstarb der herzkranke Wolffsohn am 15. September 1914 in Bad Homburg und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Köln-Deutz neben seiner 1912 verstorbenen Frau Fanny bestattet. 1952 wurden seine sterblichen Überreste mit denen seiner Frau nach Jerusalem überführt und neben denen Theodor Herzls, auf dem Herzlberg, beigesetzt.