Wilhelm Custor

Apotheker und Kaufmann, Obenmarspforten 20

Er eröffnete Mitte des 19. Jahrhunderts in Köln eine Mineralwasserhandlung. 1876 pachtete er den Roisdorfer Mineralbrunnen von Fürst Franz-Josef zu Salm-Reifferscheid-Dyck und brachte sie zu bedeutendem Erfolg. Er war Vorstandsmitglied der Deutsch-Österreichisch-Schweizerischen Mineralquellen-Vereinigung.

„Nach und nach zeigte sich der Erfolg dieser Arbeit“, resümierte Custor später zum 25-jährigen Betriebsjubiläum im Jahre 1901. „Das Geschäft hob sich von Jahr zu Jahr und festigte sich immer mehr. Ein Neubau nach dem anderen musste errichtet werden, um die nötigen Räume für die stets sich mehrende Zahl der Arbeiter zu schaffen und den wachsenden Anforderungen des Geschäfts zu genügen.“

Custor vermarktete das Mineralwasser industriell und verkaufte die Flaschen weltweit. Abnehmer gab es in New York, San Francisco, Moskau und Paris. 1928 verließen 50 bis 60.000 Flaschen täglich den Brunnen.

In der Mitgliederliste von 1869 der Bürgergesellschaft Köln von 1863 findet sich sein Namenseintrag. Der Gemeinde Roisdorf stiftete er den Bau einer Grabkapelle, in der er auch 1950 beigesetzt wurde. Der Roisdorfer Mineralbrunnen ist heute im Besitz des Kölner Getränkegroßhändlers Getränke Boecken GmbH & Co. KG.

Quellen: Ulrich S. Soénius/Jürgen Wilhelm „Kölner Personen Lexikon“, Wikipedia

Quellen: Annalen Heimatfreunde Roisdorf e.V. und Bürgergesellschaft Köln von 1863